Vom 16. bis zum 20. August 2024 gab es zwischen den Mauern der im 10.Jahrhundert errichteten Burganlage Döben mehr Leben als sonst im Jahr. 10 Schülerinnen und Schüler unseres Gymnasiums führten im Rahmen des Pegasus-Programms des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus ihr Praktikum zur Denkmalpflege durch. Dieses Programm unterstützt mit seinen Prämien solche Schulen, die ein Denkmal „adoptieren“ – also ein Denkmal durch ihre Arbeit erhalten und erforschen.
Unterstützt wurden die Gymnasiasten durch ehemalige Schüler, die in Vorjahren schon als Schüler teilgenommen hatten. Einer der diesjährigen Unterstützer war schon beim ersten Praktikum 1996 dabei, ein anderer Ehemaliger zeigte sich als Archäologe als besonders sachkundig, andere konnten durch besondere Kenntnis im Maschineneinsatz punkten, die durch Schülerinnen und Schüler aus Arbeitsschutzgründen nicht genutzt werden konnten.
Als erste Aufgabe stand häufig die Beseitigung des Wildwuchses, der große Flächen der Ruine nach einem Jahr wieder in Beschlag genommen hatte. Aber auch die Freilegung eines Durchganges zwischen zwei Kellerzugängen, der nach der Sprengung 1973 verschüttet und nur notdürftig gesichert war, brachte die neue Erkenntnis, dass dort wohl nach einem Burgbrand um 1850 dieser Übergang neu angelegt wurde, wie an den verwendeten Ziegeln erkennbar war. Die anschließende Belegung der Fläche mit Naturstein soll verhindern, dass im Folgejahr die Fläche von Pflanzen überwuchert ist.
Doch auch andere Fertigkeiten erlernten die Jugendlichen. Für das Abendbrot wurden Zwiebel- und Sonnenblumenkernbrote geknetet, Salate, Kräuterbutter und Tzaziki selbst hergestellt, der vor vielen Jahren auch durch Schülerinnen und Schüler gebaute mittelalterliche Lehmbackofen wurde geheizt und die Brote schließlich darin gebacken. Dann fand der Arbeitstag am Grill und am Lagerfeuer in der Gruppe immer ein würdiges Ende mit vielen Gesprächen oder Gesang.
Text und Bild: H. Schrapps, C. Dörfel