Ziel der Exkursion älteren Schüler der Arbeitsgemeinschaft Geschichte am 5.11.25 war ein besonderes Gebäude in der Leipziger Jahnallee. Es wurde bekannt, weil eine Gruppe Leipziger das abrissreife Gebäude retteten, da es Schauplatz eines der bekanntesten Fotos aus der Geschichte des Zweiten Weltkriegs war. Der wohl bekannteste Kriegsfotograf dieser Zeit, ein ungarisch-jüdischer Fotograf, der Anfang der 1930er Jahre seine ersten Fotografien als Journalistikstudent in Berlin veröffentlichte, musste Deutschland 1933 verlassen. Dieser Robert Capa wurde nach Fotos des spanischen Bürgerkrieges z um wichtigsten Fotografen der Krisenorte seiner Zeit. 1939 in die USA emigriert kehrte er am D-Day nach Europa zurück, schoss eindrucksvolle Fotos der folgenden Kriegsereignisse.
Am 18. April 1945 nahm Capa während der Besetzung Leipzigs Der letzte Tote von dem gefallenen US-Soldaten Raymond J. Bowman auf, der im Haus Jahnallee 61, später bekannt als Capa-Haus, in Capas Anwesenheit zu Tode kam. Im April 2015 wurde das Teilstück der Erich-Köhn-Straße in Leipzig-Lindenau, das dem Haus gegenüberliegt, in Capastraße umbenannt.
In der kleinen Ausstellung im Erdgeschoß des Gebäudes wird somit die Endphase des furchtbaren 2.Weltkriegs greifbar, die nahezu zeitgleich auch in Glauchau stattfand. Die Regel des Fotografen Capa: „Wenn deine Bilder nicht gut genug sind, warst du nicht nah genug dran.“ und „Die Wahrheit ist das beste Bild.“ sind wohl nirgends so augenfällig wie dort. Die Miniausstellung, kuratiert durch das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig, wird ergänzt durch eindrucksvolle Filmsequenzen, die die Vorgänge näher erläutern und Zusatzinfos bieten. Die Ergebnisse der Schülerarbeiten, die auf den Zeitzeugenaussagen von Hans-Rainer Wolf, den Archivarbeiten und dem Zusammenstellen der Ausstellung im kleinsten Museum basierten, fanden h ier eine würdige Fortführung.
LINKS: Fotoserie und Kurzvideo zur MDR-Dokumentation in der Reihe ttt "Der letzte Tote des Krieges"